Digital auf Reisen gehen. Geobrowsing, Webblogs & Co.

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Das Projekt „Digitales Reisen“ lädt dazu ein, Düsseldorf aus einer neuen Perspektive zu erkunden, indem historische Aufnahmen aus dem Stadt-Archiv und aktuelle Fotografien visuell gegenübergestellt werden. Diese Herangehensweise soll die Vergangenheit und Gegenwart der Stadt verbinden und urbane Transformationen erlebbar machen. Eine interaktive digitale Karte markiert die fotografierten Standorte und eröffnet den Betrachter*innen die Möglichkeit, diese selbst zu erkunden.

Ein Beispiel dafür ist der Jan-Wellem-Platz, wo das Steigenberger Parkhotel im Fokus steht. Historische Aufnahmen zeigen den Blick von der Unterführung am Jan-Wellem-Platz zur Landskrone, während aktuelle Fotos den Wandel der Umgebung und die Integration moderner Elemente aufzeigen. Solche Gegenüberstellungen verdeutlichen die Kontinuität und Veränderung urbaner Identitäten.

Das Projekt greift auf zentrale Konzepte der Medien- und Raumforschung zurück. Wie Marion Schulze im Kontext des „Screen Tourism“ zeigt, eröffnen digitale Medien neue Formen der Mobilität und des Reisens. Digitale Kartendienste und Fotografien erlauben es, Orte virtuell zu erkunden, Erinnerungen zu rekonstruieren und räumliche Zusammenhänge besser zu verstehen. Diese mediale Erweiterung des „Reisens“ spiegelt die zunehmende Verschmelzung von physischem und digitalem Raum wider.¹

Zudem unterstreicht Thomas Morsch die Rolle von visuellen Medien wie Postkarten und Fotografien bei der Konstruktion von Raumidentitäten. Die Mühlenstraße, mit Blick nach Westen auf die Kirche St. Andreas und das ehemalige Stadthaus, illustriert dies eindrucksvoll. Die Gegenüberstellung historischer und moderner Bilder zeigt nicht nur architektonische Veränderungen, sondern auch die Beständigkeit markanter Bauwerke, die die Identität eines Ortes prägen.²

Ähnlich verhält es sich mit dem Carlsplatz, wo der Brunnen von Ferdinand Heseding aus dem Jahr 1958 heute inmitten eines pulsierenden Marktplatzes steht. Solche Aufnahmen fungieren als kulturelle Speicher, die die Entwicklung eines urbanen Raumes nachvollziehbar machen. Die digitalen Werkzeuge, die im Projekt verwendet werden, sind somit nicht nur eine zeitgemäße Erweiterung dieser historischen Medien, sondern auch eine Reflexion über die Wechselwirkungen zwischen Vergangenheit und Gegenwart.

Christine Schranz verweist darauf, dass digitale Karten nicht nur der Orientierung dienen, sondern auch als narrative Werkzeuge fungieren. Sie strukturieren Räume, verbinden Informationen und ermöglichen neue Zugänge zur Stadt.³ Die digitale Karte dieses Projekts trägt dazu bei, Düsseldorf als einen sich wandelnden, lebendigen Raum zu präsentieren und die Betrachter*innen aktiv in die Erkundung einzubinden.

Dieses Projekt ist eine Einladung, Düsseldorf auf einer „Zeitreise“ neu zu entdecken – nicht nur durch die Linse der Vergangenheit, sondern auch durch die Möglichkeiten digitaler Technologien. Es verdeutlicht, wie historische und digitale Medien zusammenwirken, um städtische Transformationen sichtbar und zugänglich zu machen.

[1] Schulze, Marion: Screen Tourism. In: Digital Culture & Society, Jg. 3 (2017), Nr. 2, S. 123-141. DOI: 10.25969/mediarep/13518.

[2] Morsch, T. (2022). Spiegel, Postkarte, Video. In: Morsch, T. (eds) Der mobile Blick. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-08411-0_3

[3] Schranz, C. (2022). Augmented Spaces and Maps: Das Design von kartenbasierten Interfaces. Birkhäuser Basel.

Jan-wellem-platz

51°13'36.5"N 6°46'42.6"E

1963

Foto: Dolf Siebert

Signatur: 5-8-2-003046_0003

2025

Jan-Wellem-Platz/Königsallee
Blick auf das Steigenberger Parkhotel. Linkes Bild von der Unterführung Jan-Wellem-Platz zur Landskrone.

Mühlenstraße

51°13'39.7"N 6°46'30.7"E

UM 1900

Foto: Landesbildstelle

Signatur: 5-8-2-004087_0002

2025

Mühlenstraße, Blick nach Westen, mit St. Andreas und dem ehemaligen Stadthaus.

Akademiestraße

51°13'26.8"N 6°46'19.6"E

1963

Foto: Rudolf Eimke, 1963

Signatur: 5-8-2-004104_0002

2025

Akademiestraße Ecke Hafenstraße, Hausnummern 18 bis 22

Carlsplatz

51°13'24.2"N 6°46'23.2"E

UM 1970

Foto: Herbert Kuttler

Signatur: 5-8-2-004080_0001

2025

Carlsplatz mit dem Brunnen von Ferdinand Heseding aus dem Jahr 1958.

Flurstraße

51°13'40.0"N 6°48'45.3"E

April 1945

Fotograf: nicht angegeben

Signatur: 5-8-0-128400.0001

2025

Flurstraße
Blick nach Osten Richtung Hoffeldstraße.

Linkes Bild: Einmarsch der amerikanischen Truppen.

Dorotheenstraße

51°13'44.7"N 6°48'38.3"E

Mai 1940

Fotograf: Stadtarchiv Düsseldorf

Signatur: 5-8-0-127175.0010

2025

Hausnummern 42 und 44.

Linkes Bild: Bombenschäden an den Häusern.